Interview mit Edward Snowden: PRISM, Tempora und Fernmeldeüberwachung

Das Thema ist ja inzwischen in allen Medien, deshalb halte ich mich nicht lange auf mit der Erklärung der PRISM-Enthüllungen durch Edward Snowden, sondern lasse ihn im Interview (mit deutschen Untertiteln) selbst sprechen:


Im Rahmen von PRISM baut die NSA in Utah ein riesiges Datenzentrum, zusätzlich zu den bereits bestehenden Anlagen. Der britische Geheimdienst GHCQ hat offenbar sogar noch weiter reichende Überwachungskapazitäten in Form des Programms Tempora.

Der deutsche Bundesnachrichtendienst scheint dem gegenüber ein kleiner Fisch zu sein, betreibt aber auch fröhlich "Strategische Fernmeldeaufklärung" und will diese mit 100 Millionen Euro ausbauen. Weil Überwachung ja so wirkungsvoll vor Terrorismus schützt.

Im guten alten Texteditor Emacs gibt es seit langem eine Funktion namens Spook, die eine zufällig zusammengesetzte Folge von Schlüsselwörtern für die NSA erzeugt, etwa so

Cyber security AQAP Bomb threat encryption Honduras AMTRAK Reynosa
Disaster assistance Peking Computer infrastructure Al Qaeda in the
Islamic Maghreb industrial espionage Swine anthrax kibo

Die sollte möglichst jeder in jeder Mail verwenden, damit die Stichwortsuche der NSA versagt. Das hat sich leider nicht durchgesetzt...

Zum Schluss noch ein Interview mit dem österreichischen Ex-Verfassungsschutzchef, der Klartext spricht u.a. über Innenminister, die angeblich "aus der Zeitung" von PRISM erfahren haben wollen. Natürlich haben die alle von Anfang an davon gewusst.