ZoneAlarm & Co.: Finger weg von Personal Firewalls!

Am Freitag habe ich sage und schreibe 2 Stunden (!) damit verbracht, Openoffice bei einer Kundin wieder zum Laufen zu bringen, mit Updates, Analysen, sogar einem Virenscan und letztlich dem Austausch von OpenOffice durch LibreOffice. Auch dieses startete allerdings nicht richtig. Des Rätsels Lösung war dann sehr simpel: Ich habe versuchsweise die von der Kundin kürzlich aktualisierte Personal Firewall ZoneAlarm deinstalliert und siehe da: alles funktioniert wieder.


Diese Computer-Odyssee bestätigte mal wieder, was ich schon seit langem predige: Personal Firewalls nützen nichts, sie richten nur Schaden an. Warum das so ist, hat mehrere Gründe:

  •  Zunächst hat Windows seit XP Service Pack 2 schon eine Personal Firewall integriert, die Zugriffe von außen abblockt, sofern man sie nicht explizit zulässt.
  • Personal Firewalls von Drittanbietern können entweder automatisch entscheiden, ob ein Netzwerkzugriff erlaubt werden soll oder nicht, und damit prinzipbedingt nicht alle unbekannten Schädlinge blockieren, oder sie fragen bei jedem Netzwerkzugriff eines Programms nach. Nur: Wissen Sie, ob es legitim ist, dass svchost.exe sich mit der IP-Adresse 212.55.19.138 auf Port 24301 verbinden will? Dieses Ratespiel bringt Ihnen keinerlei zusätzliche Sicherheit, kann aber schlimmstenfalls dazu führen, dass Sie sich selbst vom Internet aussperren (auch das habe ich bei Kunden schon erlebt).
  • Drittens ist eine Personal Firewall auch ein Programm, das Sicherheitslücken haben kann und oft genug auch hat. Ironie des Schicksals: Am Ende fangen Sie sich einen Trojaner also genau durch die "Sicherheitssoftware" ein, die Sie doch eigentlich schützen sollte.

Fazit: Personal Firewalls machen bei technisch nicht hochgradig versierten Anwendern den Computer unsicherer als vorher. Und, wie im aktuellen Beispiel, können sie ihn auch unbrauchbar machen.

Das Gleiche gilt für die so genannten Internet Security Suites, wo ich mit der Zeitschrift c't einer Meinung bin: auch Internet Security Suiten schaden mehr als sie schützen.

Aus diesem Grund heißt mein Rat, wie Sie Ihr Windows-System am ehesten sicher bekommen:

Anfang 2017 wurde ich davon überzeugt, dass so genannte Antivirus-Software, genau wie Personal Firewalls und Internet Security-Pakete, mehr schadet als nützt. Benutzen Sie den in Windows bereits integrierten Windows Defender, damit sind Sie auf der sicheren Seite!

Installieren Sie sich ein reines Antivirus-Programm und kein weiteres Sicherheitsprogramm dazu!