Hilfe, meine Daten sind weg!

Bleiben Sie ruhig: Meistens sind sie das gar nicht, oder zumindest noch nicht endgültig.

Wenn Sie nur versehentlich Dateien gelöscht haben, die Sie noch brauchen, dann stehen die Chancen gut, diese wieder zu bekommen. Das liegt daran, dass beim normalen Löschen der Inhalt der gelöschten Dateien nicht extra überschrieben wird, sondern nur der von ihnen belegte Speicherplatz wieder als frei gekennzeichnet wird.

Ist das Dateisystem beschädigt, besteht ebenfalls noch Hoffnung, bei physisch kaputten Datenträgern wird es dann schon eng (oder zumindest teuer: professionelle Datenrettungsfirmen berechnen drei- bis vierstellige Beträge für das Wiederherstellen von Daten von defekten Festplatten).

Schalten Sie, sobald Sie den Datenverlust bemerken, den Computer aus! Handelt es sich um sehr wichtige Daten, dann am besten gleich den Stecker ziehen. Im normalen Betrieb sollten Sie das tunlichst vermeiden, im Falle von gelöschten oder anderweitig beschädigten Dateien erhöhen Sie auf diese Art jedoch die Chance, die Daten wiederherstellen zu können.

Wie oben schon geschrieben, markiert das Betriebssystem beim Löschen den Speicherpatz der gelöschten Dateien als frei. Damit kann ihr Inhalt jederzeit von neu angelegten oder größer gewordenen Dateien überschrieben werden. Windows tut das ständig, auch wenn Sie nichts davon merken. Aus diesem Grund ist es am sichersten, den Computer schnellstmöglich abzuschalten.

Gleiches gilt für gelöschte Bilder auf Ihrer Digitalkamera oder eine versehentlich formatierte Speicherkarte. Nehmen Sie keine neuen Fotos auf der Speicherkarte auf, dabei würden mit großer Wahrscheinlichkeit gelöschte Bilder überschrieben.

Sollte der Datenträger (egal ob Festplatte, USB-Stick, SSD oder Speicherkarte) physisch defekt sein, dann kann ich ihn für eine kostenlose Analyse zu einem professionellen Datenrettungsunternehmen einschicken. Sie zahlen nur, wenn Sie die tatsächliche Wiederherstellung Ihrer Daten in Auftrag geben, und auch nur dann wenn auch wirklich Daten gerettet werden konnten.

Um eine grobe Vorstellung der Kosten zu bekommen: Bei elektronischen Schäden und logischen Fehlern auf Festplatten liegen die Kosten in der Regel zwischen 400,00 und 600,00 Euro. Bei mechanischen Festplattenfehlern (Sturz, Stoß, Schlageinwirkung) liegen die Kosten je nach Modell i.d.R. zwischen 600,00 und 1.200,00 Euro. Elektronische Datenträger, sofern nicht defekt, sind bereits für 150,00 bis 300,00 Euro rekonstruierbar. Sofern elektronisch oder mechanisch beschädigt entsprechend höher.

Ein (vor allem preislich) interessantes Angebot ist dasjenige von Profi-Datenrettung: Sie schicken zu dieser Firma neben der defekten Festplatte noch eine baugleiche als Ersatzteillager mit ein, so dass die Datenretter Ihre Festplatte im Reinraum lediglich reparieren, und das für einen Festpreis von 280 €. In den meisten Fällen lassen sich die Daten von der reparierten Festplatte auf einen neuen Datenträger sichern. Sie zahlen auch hier nur, wenn die Datenrettung erfolgreich ist. Gerade bei älteren Festplatten dürfte es allerdings schwierig werden, noch ein baugleiches Exemplar zu finden.

Weitere Tipps und Hintergrundwissen können Sie auf der Webseite www.datenrettung-tipps.de nachlesen.

Auch im Computerbereich gilt: Vorbeugen ist besser (und vor allem viel kostengünstiger!) als Heilen. Sichern Sie regelmäßig Ihre Daten! Bei Bedarf empfehle ich Ihnen das passende Programm und richte Ihnen die Datensicherung ein.